29. April 2025

Alternative zur Wärmepumpe?

Heiztechnik 2025: Wärmepumpe bleibt Standard – H2-ready-Gasheizung als einzige Alternative?

Politische Weichenstellung 2025: Was Hausbesitzer jetzt wissen müssen

Mit dem Regierungswechsel Anfang 2025 rücken Energieeffizienz und Dekarbonisierung erneut in den Mittelpunkt der deutschen Klimapolitik. Das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) bleibt im Kern bestehen, auch wenn einzelne Übergangsfristen verlängert oder angepasst wurden.

Für Immobilienbesitzer bedeutet das:

  • Neubauten und umfassende Sanierungen müssen spätestens ab 2026 zu 65 % erneuerbare Energien bei der Wärmeerzeugung einsetzen.
  • Förderprogramme sollen Anreize setzen, den Umstieg auf klimafreundliche Heiztechniken frühzeitig einzuleiten.
  • Der Ausbau von Nahwärmenetzen und langfristig auch von Wasserstoff-Infrastrukturen wird staatlich unterstützt, aber nicht überall gleichzeitig umgesetzt.

Damit bleibt der Handlungsdruck hoch: Wer heute plant oder modernisiert, muss Entscheidungen treffen, die sowohl kurzfristig wirtschaftlich als auch langfristig zukunftssicher sind.

Die Wärmepumpe als Standardlösung

Unverändert gilt: Die Wärmepumpe ist die zentrale Technologie der Wärmewende. In der Praxis dominieren dabei vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen, die durch hohe Effizienz, breite Förderfähigkeit und relativ geringe Installationskosten überzeugen.

Besonders im Neubau ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe heute faktisch Standard. Auch bei Sanierungen von Bestandsgebäuden lässt sich diese Technik in vielen Fällen wirtschaftlich einsetzen – oft unterstützt durch Fördermittel und steuerliche Anreize.

Weitere Informationen zur Auswahl der passenden Wärmepumpentechnik finden Sie ➔ hier auf unserer spezialisierten Wärmepumpen-Seite.

Gibt es Alternativen? Die Rolle der H2-ready-Gasheizung

Eine häufig diskutierte Alternative ist die sogenannte H2-ready-Gasheizung. Diese Systeme werden zunächst mit Erdgas betrieben, sind aber dafür vorbereitet, später auf reinen Wasserstoffbetrieb umgerüstet zu werden.

Vorteile:

  • Investitionssicherheit bei bestehender Gas-Infrastruktur
  • Übergangstechnologie für Regionen ohne kurzfristig verfügbare Wärmenetze

Herausforderungen:

  • Der flächendeckende Ausbau eines Wasserstoffnetzes wird frühestens in den 2030er Jahren erwartet.
  • Die langfristigen Kosten für Wasserstoff als Energieträger sind derzeit schwer kalkulierbar.
  • H2-ready-Gasheizungen erfüllen in vielen Fällen heute nicht die strengen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes an den Mindestanteil erneuerbarer Energien.
  • Kombinationen mit Solarthermie können helfen, den geforderten Anteil erneuerbarer Energien zu erreichen.

Fazit:
H2-ready-Gasheizungen bieten gewisse Perspektiven, sind aber keine sofortige Lösung für die Anforderungen ab 2025. Wer plant, sollte diese Option sehr genau prüfen und die Entwicklung lokaler Versorgungsnetze im Blick behalten.

Luft-Luft-Wärmepumpe: Die budgetfreundliche Alternative

Nicht jeder kann oder möchte eine klassische Luft-Wasser-Wärmepumpe installieren – sei es aus Budgetgründen oder wegen baulicher Einschränkungen. In diesen Fällen bietet die Luft-Luft-Wärmepumpe eine interessante Alternative.

Funktionsweise:
Statt Wasser als Wärmeträger zu nutzen, wird die Raumluft direkt über Wärmepumpentechnik erwärmt oder gekühlt.

Vorteile:

  • Geringere Investitionskosten
  • Schnellere Installation
  • Besonders effektiv in gut gedämmten Neubauten oder bei Teilsanierungen

Nachteile:

  • Nicht für jedes Gebäude geeignet (abhängig von Raumaufteilung und Nutzung)
  • Geringere Heizleistung bei extremer Kälte im Vergleich zu Wasser-basierten Systemen

Empfehlung:
Gerade im preisbewussten Neubau oder bei Modernisierungen mit begrenztem Budget kann die Luft-Luft-Wärmepumpe eine sinnvolle Lösung sein – vorausgesetzt, die baulichen Voraussetzungen passen.

Kombinationen mit Photovoltaik und Solarthermie sinnvoll nutzen

Um die Energieeffizienz weiter zu steigern und gesetzliche Vorgaben leichter zu erfüllen, empfiehlt sich die Kombination moderner Heiztechnologien mit erneuerbaren Energiequellen:

  • Wärmepumpe + Photovoltaik: Eine Photovoltaikanlage ermöglicht es, einen Teil des für die Wärmepumpe benötigten Stroms selbst zu erzeugen.
  • H2-ready-Gasheizung + Solarthermie: Die Integration einer Solarthermieanlage kann die Warmwasserbereitung und teilweise auch die Heizungsunterstützung übernehmen.

Solche Systemkombinationen erhöhen nicht nur die energetische Unabhängigkeit, sondern verbessern auch die Chancen auf Förderungen und steuerliche Vergünstigungen.

Zusammenfassung: Entscheidungshilfen für 2025 und darüber hinaus

Die Politik setzt klare Anreize: Erneuerbare Energien im Wärmesektor sind nicht mehr optional, sondern notwendig. Wer heute neu baut oder umfassend saniert, sollte sich in erster Linie auf Wärmepumpentechnologie konzentrieren. Die H2-ready-Gasheizung kann unter bestimmten Bedingungen eine Brückenlösung darstellen – birgt aber Unsicherheiten bezüglich Netzausbau und langfristiger Wirtschaftlichkeit.

Unsere Empfehlung:

  • Neubau: Primär Luft-Wasser-Wärmepumpe, alternativ Luft-Luft-Wärmepumpe bei sehr guter Dämmung.
  • Bestandsgebäude: Gründliche Prüfung, ggf. Kombination mit Photovoltaik und Speicherlösungen.
  • Unsichere Netzanbindung: Prüfen, ob H2-ready-Gasheizung mit Übergangslösung sinnvoll sein kann.

Weiterführende Informationen und persönliche Beratung finden Sie ➔ auf unserer Wärmepumpen-Spezialseite.

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